23.03.2021: Geschmackliche Beeinträchtigung Trinkwasser ist geklärt

Am Samstagabend 6. Februar 2021 entstand im Waldstätter Trinkwasser eine Geschmacksbeeinträchtigung, deren Ursache unklar war. In der Folge wurde mit Unterstützung der Feuerwehr das ganze Leitungsnetz inkl. der Reservoire mit Trinkwasser von der Wasserkorporation Hinterland ausgetauscht.

Unter Beizug zahlreicher externer Fachspezialisten wurden alle denkbaren und möglichen Ursachen analysiert und mittels dem Ausschlussverfahren beurteilt. Nach sechs Wochen intensiver Abklärungen ist der Grund bekannt.

Das Waldstätter Quellwasser wird mit einer Mikrofiltrationsanlage aufbereitet. Durch diesen Prozess werden allfällige Bakterien ausgefiltert, damit das Trinkwasser bakteriologisch rein ist. Dadurch entfällt jegliche chemische Aufbereitung, d.h. das Trinkwasser entspricht dem natürlich gereinigten Quellwasser, wie es bei den Quellen entspringt. Einige dieser Quellen befinden sich im Wald. Beim Abbau von Laub und der Humusbildung entstehen gelöste Huminstoffe, das für Trinkwasser unbedenklich ist. Anfangs Februar war nebst massiven Niederschlägen gleichzeitig auch eine starke Schneeschmelze zu verzeichnen. Dieser Umstand führte zu einer deutlich erhöhten Einschwemmung von Huminstoffen in die Quellfassungen. In den Mikrofiltern befinden sich durch die periodischen Rückspülungen geringste Spuren von Desinfektionsnebenprodukten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit lösten diese in Kombination mit dem kurzfristig hohen Anteil von Huminstoffen eine nicht voraussehbare chemische Reaktion aus, die zu der geschmacklichen Beeinträchtigung führten. Diese Spuren konnten in den chemischen Analysen jetzt nachgewiesen werden. Offenbar genügte dieser kurzfristige hohe Eintrag für die entstandene Geschmacksbeeinträchtigung nach dem Motto „Kleine Ursache, grosse Wirkung“.

Die Mikrofiltrationsanlage funktioniert seit der Inbetriebnahme vor rund sieben Jahren tadellos und einwandfrei. Deshalb ist die Ursache der Geschmacksbeeinträchtigung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf die starken Niederschläge in Kombination mit der extremen Schneeschmelze zurückzuführen, das dann zu dieser chemischen Reaktion führte. Die Wasserversorgung wird nun inskünftig bei Starkniederschlägen die Quellfassungen im Waldgebiet vorübergehend ausser Betrieb nehmen. Damit dürfte es nach heutigem Kenntnisstand bei diesem einmaligen Fall bleiben. Nach der Klärung der Ursache wird das Waldstätter Quellwasser nun wieder in das Trinkwassernetz eingespiesen.

Die Kommission dankt allen Beteiligten für die aktive und zielgerichtete Mithilfe und Unterstützung in diesem speziellen Zwischenfall. Der Dank geht auch an alle Konsumenten für das Verständnis in dieser Ausnahmesituation.


Meldung Leitungsbruch
(Notfall)

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Präsident
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